Wilhelmshorst sucht weiter nach Möglichkeiten, die denkmalgeschützte ehemalige Schulküche zu nutzen
Michendorf – Die Zukunft der alten Schulküche in Wilhelmshorst bleibt ungewiss. Zwar hat sich jetzt erstmals die zuständige Arbeitsgruppe vor Ort im Heidereuterweg 13 getroffen, doch mehr als eine Sicherung des Gebäudes sei bis auf Weiteres nicht möglich, so Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos), selbst Mitglied in der AG, auf Anfrage. Gedankenspiele gibt es zwar – so wurde die Schulküche als Jugendclub oder Ausstellungsort ins Gespräch gebracht – doch wie die dafür nötige Sanierung bezahlt werden soll, weiß im Moment noch niemand.
Die Gemeinde hatte das historisch wertvolle aber marode Gebäude eigentlich abgreißen wollen, denn genau hier sollte im Zuge des Campus-Ausbaus eine Buswendeschleife entstehen. Doch im vergangenen Jahr hat die Obere Denkmalbehörde des Landes das Haus unter Schutz gestellt. Die Michendorfer legten vergeblich Widerspruch ein, nun hat die Gemeinde vor dem Verwaltungsgericht geklagt. Bis zu einem Urteil könnten Jahre vergehen, schätzt Bürgermeisterin Jung. „Der Status ist erst einmal da, aber ob die Gemeinde das Haus anfasst, hängt von der späteren Nutzung ab“, sagte sie. Die „Freunde und Förderer der Wilhelmshorster Ortsgeschichte“ wollen zunächst einmal ein Konzept erarbeiten. Eventuell könne es laut Jung durch eine noch zu gründende Stiftung saniert werden, in welcher die Gemeinde dann Mitglied werden würde, so einer der Vorschläge. Im Zuge der weiteren Pläne für den Campus der Oberschule sei das Grundstück aber außen vor, so die Bürgermeisterin. Die geplante Wendeschleife ist vom Tisch, die Schulbusse sollen stattdessen künftig über den Eichenweg fahren.
Wie viel eine denkmalgerechte Sanierung der alten Schulküche letztendlich kosten würde, ist noch nicht untersucht worden. Michendorfs Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed aber meint, man könne das Haus maximal als Rohbau betrachten – denn alles andere müsse erneuert werden: vom Dach über Fenster und Türen bis hin zum Innenausbau. Entsprechend der Vorgaben des Denkmalamtes sind das Dach abgedichtet und eine aufgebrochene Tür repariert worden. Als nächster Schritt sollen die alte Schulküche entrümpelt und der Außenbereich hergerichtet werden.
Das historische Gebäude stammt aus der Gründungszeit Wilhelmshorsts Anfang des 20. Jahrhunderts. Bis zur Wende wurde es als Schulküche genutzt, das Obergeschoss blieb noch einige Jahre danach bewohnt. Seit rund zehn Jahren steht das Haus leer. Thomas Lähns
PNN