Aus Anlass des 50. Jahrestages des Mauerbaus in Berlin planen die Freunde und Förderer der Wilhelmshorster Ortsgeschichte eine Ausstellung über das Lager der DDR-Grenztruppe auf dem sogenannten Sago-Gelände an der B 2 vor den Toren Wilhelmshorsts. Die Ausstellung soll am 19. August im Wilhelmshorster Gemeindezentrum eröffnet werden – im Rahmen eines kleines Festes zum zehnjährigen Bestehen des Ortsgeschichtsvereins.
Zur Vorbereitung und Einführung in das Thema bieten die Heimatforscher zu Sonntag, dem 29. Mai, eine Besichtigung des „Sago-Geländes“ an. Treffpunkt ist 10.15 Uhr am Eingangstor zum Areal an der B 2.
Ein Zeitzeuge führt über das Gelände
Laut Veranstalter sind aufgrund der großen Nachfrage nur noch wenige Plätze frei. Geführt wird die Tour über das Gelände von einem Vertreter des Eigentümers, der brandenburgischen Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), sowie von einem Zeitzeugen, der vor 1990 dort als Abteilungsleiter tätig war. Die Veranstalter weisen daraufhin, dass das Betreten des Geländes auf eigene Gefahr erfolgt.
Das Areal „steht im Kontext der Ortsgeschichte, weil es bis 1958 zum Gebiet der damaligen Gemeinde Wilhelmshorst gehörte“, weiß Rainer Paetau, Vorsitzender der Freunde und Förderer der Ortsgeschichte. Außerdem arbeiteten dort eine Reihe von Bürgern des Ortes in Zivil oder als Militärangehörige.
Das Gebiet ist im Volksmund als „Sago-Gelände“ bekannt, weil dort Mitte der 1950er Jahre die Baracken der Bauarbeiter standen, die den Eisenbahndamm über den Templiner See und den Abschnitt des Berliner Außenringes zwischen Saarmund und Golm – kurz „SaGo“ – bauten.
Hier wurden Schäferhunde der Grenztruppen abgerichtet
Nach Fertigstellung des Bauwerks verleibte sich die Stadt Potsdam das Gelände ein, musste es aber kurz darauf den NVA-Grenztruppen zur Verfügung stellen. Seit dem Mauerbau 1961 befand sich auf dem Areal ein zentrales Lager zur Versorgung der Grenztruppen. Dort waren auch „die berüchtigten Schäferhunde der Grenztruppen untergebracht, die hier von Diensthundeführern für ihren Einsatz im ’Todesstreifen’ abgerichtet wurden“, sagt Paetau.
Quelle: MAZ – Jens Steglich
NW26 : Nachrichtenwerkstatt der GT
die Nachrichtenwerkstatt 26 der Grenztruppen bestand aus drei, untereinander durchgängig verbunden Baracken komplexen. Diese befanden sich unmittelbar links hinter dem Eingang. Die erste Baracke war für die Instandsetzung von mechanischen Aggregaten und eine mechanische Werkstatt. Auch mal hier ein kleines Lager.
Die zweite Baracke (Mitte) war die eigentliche Nachrichten, technische Werkstatt. Hier befanden sich verschiedene Fachbereiche. Dies war zum einen die russische Fernmeldetechnik, die deutsche Fernmeldetechnik, fern schreibe Technik und SAS Technik. Die dritte Baracke war die Unterkunftsbaracke und der Kommandeursitz. Hier befand sich am Eingang die Stube des Hauptfeldwebels, daran angeschlossen das Kommandeursbüro und die Dienststube der Berufssoldaten. Hinter dem Flurdurchgang befand sich die Waffenkammer und kleine Diensträume.
Auf der anderen Seite des Flures war ein großer Schulungs- und Aufenthaltsraum mit einem versiegelten TV und im vorderen Bereich zur Durchwegung befanden sich zwei Soldatenstuben mit jeweils 4 Doppelstockbetten.
An Personal gab es zur Wendezeit ca. 10 höhere Dienstränge (Major, 2 Stbsofldw, 3 Fähnriche etc) und 8 Unteroffiziersränge (alles Berufssoldaten). Es gab auch mehrere Zivilbeschäftigte und ca 8..12 Dienstzeitverpflichtete (UaZ, GWD). Der Fuhrpark oben auf dem Gelände hatte 3 Ural Funkwerkstatt Wagen, zwei große Anhänger, ein UAZ und ein ZIL und ein GAS66 (SAS).
Ich bin im Mai 1968 nach Potsdam Sago als 18 jähriger eingezogen worden. Damals wurde das Objekt als Unteroffiziersausbildungsregiment bezeichnet. Dort war ich ein halbes Jahr zur Grundausbildung. Danach kam ich nach Kleinmachnow ins Grenzregiment. Wie das hieß weis ich nicht mehr. Ich weis nur daß gleich neben der Kaserne eine Diakonisseneinrichtung war.
Wer kann mir bei der Vervollständigung meiner Erinnerungen helfen. Ich kann mich auch an Schauspieler wie Herbert Köfer der dort zu dieser Zeit wohnhaft war erinnern. Ich würde mich auch mal sehr gern mit einem Zeitzeugen treffen. Das wäre sicher sehr interessant.