Vermutlich nur wenige werden den Bunker im Weichbild unseres Ortes kennen. Er liegt auf ehemaligem Wilhelmshorster Gemeindegebiet im Norden, das seit 1957 zu Potsdam gehört, südlich des SaGo-Geländes am Rollberg.

Ausweichführungsstelle der Bezirkseinsatzleitung Potsdam als höchstes Führungsorgan im Spannungsfall, Bau der Schutzklasse D – Foto von 1990 – Im selben Jahr fanden sogar Führungen für Interessierte statt.

Aufmerksamkeit erregte der Bunker zuletzt 2020, als im Zuge der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie öffentliche Einrichtungen geschlossen wurden – und Jugendliche aus Potsdam und Wilhelmshorst bzw. der Gemeinde Michendorf die versteckte Anlage im Wald als „ihren“ Treffpunkt entdeckten. Einige Zeit später wurden die Eingänge aus Gründen der Sicherheit versperrt. Wie heute angesichts einer neuen „Zeitenwende“ mit dieser historischen Anlage umgegangen werden kann, ist zumindest überlegenswert.

Der Bunker aus DDR-Zeiten war bis 1990 eine geheime Anlage. Der damalige Bürgermeister von Wilhelmshorst wusste darüber nicht Bescheid. Die ehemalig Informierten sind entweder verstorben oder schweigen.

Wir Ortshistoriker sind dabei, Entstehung und Bedeutung des Bunkers genauer zu erforschen. Die Quellenlage ist wegen der früheren Geheimhaltung schwierig und beansprucht daher viel Zeit. Zum derzeitigen, vorläufigen Forschungsstand nur so viel: Wahrscheinlich handelt es sich um eine Anlage als Ausweichführungsstelle bzw. Kreiseinsatzleitung der Potsdamer Volkspolizei, der SED oder der Staatssicherheit. Sie können an diesem Prozess des Erkenntnisgewinns teilnehmen.

Bildervortrag: Wilhelmshorster  Unterwelten? Ein Bunker am Rande unseres Ortes
Freitag, 13. Mai 2022 um 19 Uhr
Gemeindezentrum Wilhelmshorst, Dr.-Albert-Schweitzer-Str. 9-11

Hinweis: Wegen der begrenzten Räumlichkeiten im Gemeindezentrum und der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl auf maximal 25 Personen begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten über den Kontakt-Link der Vereins-Homepage.