Das Brandenburgische Landeshauptarchiv hat am gestrigen Dienstag mehr als 40.000 Akten der nationalsozialistischen „Vermögensverwertungsstelle“ für Berlin und Brandenburg veröffentlicht.
Die Unterlagen enthalten Informationen zu Zehntausenden Menschen, die vom nationalsozialistischen Deutschland als jüdisch oder „reichsfeindlich“ verfolgt und ausgeplündert wurden. Die veröffentlichten Dokumente umfassen 2,5 Millionen gescannte Seiten. Sie dokumentieren, wie die NS-Finanzverwaltung das Vermögen der Verfolgten vor deren Deportation erfasste und im Anschluss zugunsten der NS-Gesellschaft verwertete.
Die Akte des Architekten Wilhelm Ludwig Schlesinger, der mit seinem Sohn Georg Alfred vor der Deportation in Wilhelmshorst in einer Dachkammer leben musste, zeigt eindrücklich, wie perfide die Verfolgung der jüdischen Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus funktionierte. Penibel aufgelistet sind die letzten Habseligkeiten der Entrechteten, die von einer entmenschlichten Bürokratie geplündert wurden.
Viele wussten Bescheid, so die Mitarbeiter der Sparkassen, Banken, Finanzämter usw. usf.
Zum Gedenken an Alfred und Wilhelm Ludwig Schlesinger sind am 6. November 2021 im Birkenweg zwei Stolpersteine verlegt worden.
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