Nach ausgiebiger Diskussion soll der Arbeitskreis Ortsgeschichte in Wilhelmshorst nun finanzielle Unterstützung von der Gemeinde bekommen. Dies wurde im Hauptausschuss am Montagabend beschlossen. Dabei handelt es sich um 7700 Euro aus den Mitteln für die Kulturpflege von überregionaler Bedeutung. Die Wilhelmshorster wollen mit dem Geld einen Teil der Kosten für die Festschrift zum 100-jährigen Ortsjubiläum finanzieren.

Kritik hatte es im Vorfeld aus Michendorf gegeben. Ortsbürgermeister Harmut Besch (FDP) bemängelte, dass der Michendorfer Heimatverein in diesem Jahr mit weniger Mitteln auskommen müsse. Die Michendorfer hatten auf der vorangegangenen Hauptausschusssitzung 800 Euro für Mietkosten und die Versicherung des Heimatmuseums in der Mühle zugebilligt bekommen. Beantragt waren 1500 Euro, doch laut Besch sei dieser Betrag einfach auf 500 Euro herabgesetzt worden. „Mit denen wurde gar nicht gesprochen“, erboste er sich. Er selbst hatte letztendlich die 800 Euro gefordert.

Die Wilhelmshorster verweisen indes immer wieder auf den besonderen Anlass. „Das ist eine einmalige Geschichte – und das Vorhaben hat schon seit 15 Jahren Gestalt“, so Ortsbürgermeister Gerd Sommerlatte (UWG). An der Jubiläumsschrift sind zahlreiche Heimathistoriker und Chronisten beteiligt, insgesamt sollen 1300 Exemplare gedruckt werden: 1000 für den Verkauf und 300 für die Autoren, für Kreis- und Landesarchive, für die Schulen und als Geschenk für ausgezeichnete Gäste und Bürger des Ortes. Allein die Druckkosten schätzte Sommerlatte auf bis zu 24 000 Euro. „Selbst wenn wir 15 Euro für eine Ausgabe nehmen, bleiben immer noch 9000 Euro, die zu finanzieren sind.“

Trotzdem wurde die Wilhelmshorster AG Ortsgeschichte per Beschluss verpflichtet, sollte über die Kosten hinaus ein Plus erwirtschaftet werden, diese Mehreinnahmen an die Gemeinde Michendorf zurück zu zahlen. Ob dies realistisch ist, darüber war man am Montag geteilter Meinung. Thomas Lähns
PNN