DENKMAL: Alte Schulküche bleibt unter Schutz

WILHELMSHORST – Das Haus im Heidereuterweg 13, in Wilhelmshorst als alte Schulküche bekannt, bleibt auf der Denkmalliste. Den Einspruch der Gemeinde Michendorf gegen die Unterschutzstellung hat das Landesdenkmalamt jetzt abgewiesen. Die Behörde hob in ihrem Bescheid noch einmal hervor, dass das Haus ortsgeschichtliche Bedeutung habe. Es dokumentiere die Anfänge der Kolonie Wilhelmshorst und sei ein besonders charakteristischer Vertreter einer Architekturströmung des beginnenden 20. Jahrhunderts. Das Gebäude, das später auch als Schulküche genutzt wurde, gilt als typisches Haus aus der Gründerzeit von 1910.

Die Kommune hatte die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses bestritten und darauf verwiesen, es sei so marode, dass es nicht mehr sanierbar sei. Zu diesem Ergebnis soll schon vor Jahren ein Gutachten gekommen sein, sagte Bürgermeisterin Cornelia Jung. In dem Gutachten, das im Rahmen eines Ideenwettbewerbs für das Haus entstand, sei damals ein Abriss empfohlen worden, da sich eine Sanierung nicht lohne. Die Gemeinde wollte das Haus auch abreißen. Die Denkmalschützer kamen ihr zuvor. In dem Bereich sollten eine Buswendeschleife und Parkplätze für den Wilhelmshorster Schulcampus entstehen. Selbst wenn die Wendeschleife nicht direkt am Standort der alten Schulküche gebaut würde, „hätten wir dann in unmittelbarer Nähe das verfallende Haus und damit die Verkehrssicherungspflicht“, so Jung.

Die Gemeinde hat jetzt einen Monat Zeit, eventuell Klage gegen die Entscheidung des Denkmalamtes einzureichen. (jst)
MAZ