Die Geschichte unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die von den Nazis als „Juden” stigmatisiert, ausgegrenzt und danach systematisch verfolgt und getötet wurden, ist in unserer Ortsgeschichte noch ein weites, unbekanntes Feld. Persönliche Erinnerungen haben wenig ergeben, die Recherche ist aufwändig, das Thema sensibel.

Auszug aus einem Adressbuch von 1938 anlässlich der Verlegung der Stolpersteine in Wilhelmshorst, Foto: Volker Tanner
Sie waren Nachbarn, Foto: Volker Tanner

Deshalb hat unser Verein das Vorhaben von Schülerinnen und Schüler des Wolkenberg-Gymnasiums in Michendorf unter Leitung der Religionslehrerin Anne Voß unterstützt, Spuren jüdischen Lebens in unserer Kommune aufzudecken und diese in einer Ausstellung zu dokumentieren.

Die Gemeinde Michendorf hat dies zum Anlass genommen, das seit 1992 bestehende künstlerische Projekt „Stolpersteine” von Gunter Demnig zur Erinnerung an NS-Verfolgte in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern zu unterstützen . Dies geschieht nun im Rahmen des diesjährigen Jubiläums zu 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland. Deshalb werden am 6. November 2021 „Stolper­steine” in Michendorf und Wilhelmshorst offiziell verlegt.

Zwei dieser kleinen Gedenktafeln aus Messing werden vor dem Haus im Birkenweg 4 verlegt: Zur Erinnerung an die deportierten und 1942 getöteten Ludwig Schlesinger und seinen Sohn Alfred, die seit 1935 in Wilhelmshorst lebten. Wir alle sind aufgerufen und eingeladen, an diesem einzigartigen Erinnerungsprojekt teilzunehmen.

Wo: Birkenweg 4

Wann: Sonnabend, den 6. November 2021, 14.30 Uhr

Jüdische Woche in Michendorf (PDF)