Am 23. August fand das Sommerfest der Freunde und Förderer der Wilhelmshorster Ortsgeschichte e.V. mit etwa 80 bis 100 Gästen statt.

Das Fest begann um 15 Uhr am Irissee mit der Einweihung einer kulturhistorischen Infotafel. Dieses Schild, finanziert vom Verein, informiert über die Geschichte und Bedeutung der Gessnerschen Irissee-Terrasse sowie über das Vorhaben, diese Seeterrasse wieder herzustellen. Hierfür wird wohl ein langer Atem erforderlich sein. Anschließend gab es ein geselliges Beisammensein am Gemeindezentrum in der Dr.-Albert-Schweitzer-Straße mit Kaffee und Kuchen. Den besonderen Hobbys einiger Wilhelmshorster ist es zu verdanken, dass alte Trecker und andere Oldtimer zu bestaunen waren. In den Räumen des Gemeindezentrums konnte ein letztes Mal die Ausstellung zu Edlef Koeppen, seinem Roman „Heeresbericht“ und zum 1. Weltkrieg besichtigt werden. Für Alt und Jung wurde eine Kutschfahrt zur Ortsgeschichte organisiert. Hier erfuhren vor allem die Kinder Wissenswertes, das sie anschließend erfolgreich bei einem Kinder-Quiz zur Ortsgeschichte anwenden konnten. Die Siegerprämien ließen zahlreiche Kinderaugen leuchten. Das Basteln cooler Papierhüte fand nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei einigen Damen großen Anklang.

Das Wetter war trotz schlechter Prognose gut. So konnten die Gäste bis in den späten Abend hinein unter illuminierten Kiefern im Skulpturen-Garten sitzen und angeregt nicht nur über Ortsgeschichte und Kultur plaudern. Zu gegrilltem Fleisch und Würsten gab es ein reichhaltiges Buffet, das von Mitgliedern des Vereins gespendet worden war. Das Kulinarische trug natürlich sehr zur guten Stimmung bei.

Ein Auftritt von drei Mitgliedern der Wilhelmshorster Lesebühne zauberte ein Schmunzeln und Lächeln in die Gesichter der Gäste. Gelesen wurden Texte des Tschechen Capek über die saisonalen Mühen des Gärtners – ein in Wilhelmshorst seit jeher aktuelles Thema. Den kulturellen Höhepunkt des Abends lieferte in gewohnt gekonnter Manier Jochen Röhrig. Er las, ja inszenierte rollenartig satirische Verse mit teils zeitgeschichtlichem Tiefsinn von Nils Werner. Ein lachendes Schenkelklopfen und lang anhaltender Applaus im abendlichen Dunkel dürften Erstaunen bei einigen Nachbarn rund um das Gemeindezentrum und den Irissee hervor gerufen haben. Der Vorsitzende des Vereins, Dr. Rainer Paetau, würdigte kurz den Schriftsteller, Satiriker und Kinderbuchautor Nils Werner (1927‑1989), der über ein Jahrzehnt in Wilhelmshorst lebte und vor 25 Jahren verstarb.

Gisela Seulen