Ausstellung: Lager der Grenztruppen-Hundeschule

Die Wilhelmshorster Ortshistoriker können in diesem Jahr auf ihr 10jähriges Wirken zugunsten der Kulturgeschichte unserer Heimatregion zurückblicken. Sie nehmen dies zum Anlass für eine kleine Feier, für die Eröffnung einer aktuellen Fotoausstellung sowie zur Präsentation kulturhistorischer Zukunftsvisionen des Vereins am langen Wilhelmshorster Festwochenende.

Das Programm für Freitag, den 19. August:

18:30 – Eröffnung der Fotoausstellung über das Lager der Grenztruppen mit Hundeschule („SaGo“-Gelände) im Gemeindezentrum (Dr.-Albert-Schweitzer-Str. 9-11)
19:30 – Imbiss vom Büfett
20:30 – „Illuminationen rund um den Irissee“: Treffen am Südende des Sees (Irisgrund/Rosenweg) mit kulturellen Überraschungen
ab 21:30 – Ausklang am Gemeindezentrum bei Wein & Wasser, Bier & Brezeln

Die Fotoausstellung über das Grenztruppenlager mit Hundeschule (bis 1990) steht im Kontext des 50. Jahrestages des Berliner Mauerbaus. Dieses Gelände gehörte zu Wilhelmshorst bis zur Fertigstellung des Eisenbahndamms über den Templiner See und des Bauabschnitts des Berliner Außenringes zwischen Saarmund und Golm (kurz: Sago) Mitte der 1950er Jahre. 1958 verleibte die Stadt Potsdam sich das Gelände ein und musste es kurz darauf der Grenzpolizei bzw. NVA zur Verfügung stellen.

Seit dem Mauerbau 1961 befand sich hier ein zentrales Lager zur Versorgung der Grenztruppen, das Mitte der 1980er Jahre um ein automatisiertes Hochregallager in Neuseddin ergänzt wurde. Seit 1984 erfolgte auf dem Gelände die Ausbildung von Grenztruppen-Diensthundeführern zum Einsatz an der Berliner Mauer und Staatsgrenze der DDR. Eine Reihe von Wilhelmshorstern waren dort als Zivilbeschäftigte oder als Militärs beschäftigt. Was auf dem Kasernengelände im Einzelnen untergebracht war und was davon heute noch zu sehen ist, wird anhand von historischen Plänen, Grund- und Aufrissen sowie aktuellen Fotos erläutert. Fachleute stehen als Ansprechpartner zur Verfügung, u.a. ist Dr. Klausmeier eingeladen, Direktor der Gedenkstätte Berliner Mauer.

Lichteraktion: „Illuminationen rund um den Irissee“

Plakat: Nacht der Ortsgeschichte

Plakat und Ansichtskarte zur Nacht der Ortsgeschichte

Mit der Lichteraktion „Illuminationen rund um den Irissee“ soll an den Berliner Architekten Albert Gessner erinnert werden. Er legte 1911 – also vor 100 Jahren – einen anspruchsvollen städtebaulichen Plan für Wilhelmshorst-Süd vor im Stile einer Gartenstadt- und Landhauskolonie.

Zugleich verwirklichte Gessner Kernpunkte dieses Planes vom Irisgrund bis zum Bahnhof bzw. rund um den Irissee. Sein Werk hat im Verein und bei engagierten Bürgern die Vision reifen lassen, die ehemalige Irissee-Terrasse – ein verlorener Schatz, von dem leider nichts mehr zu sehen ist – mittelfristig wieder herzustellen. Damit soll zudem der öffentliche Raum in diesem Ortsteil nicht nur touristisch, sondern auch ortskulturell bereichert werden. Für dieses ambitionierte Vorhaben wirbt der Verein bereits Spenden ein.

Ein geselliges Beisammensein rundet diesen Abend am ebenfalls illuminierten Gemeindezentrum ab. Nicht nur Wilhelmshorster, sondern auch Bürger aus den Nachbarorten sind eingeladen, bei dieser Gelegenheit über Ortsgeschichte(n) und kulturelles Engagement in unserer Kommune ins Gespräch zu kommen. Die nähere Zukunft scheint hier interessante Neuansätze zu bringen.