Erster Todestag.

Im Juni 2016 jährte sich erstmals der Todestag von Emil Popow. Er war jahrelang Mitglied unseres Vereins und wartete am Ende mit einer Überraschung auf: Wie wir erst unlängst erfuhren, vermachte Emil Popow dem Verein testamentarisch eine untere vierstellige Spende. Emil PopowVermutlich wollte er damit nicht nur die weitere Arbeit des Vereins unterstützen, sondern auch dessen gemeinnütziges Wirken für Wilhelmshorst würdigen. Wie auch immer: Emil Popow hat damit einen weiteren Weg bürgerschaftlichen Engagements über den Tod hinaus gewiesen. Der Verein weiß dies zu würdigen, ist dankbar für diese Gabe und hofft, dass dieses Verhalten Schule macht.

Leben

Popow wurde am 28. Dezember 1950 in Varna, Bulgarien, geboren und machte seine schulische Ausbildung in Wilhelmshorst, Rehbrücke und Potsdam. 1967 begann er eine Facharbeiterausbildung am damaligen Zentralinstitut für Astrophysik in Potsdam, dem Vorläufer des heutigen Leibniz-Instituts für Astrophysik (AIP). 1972 begann er ein Physik-Studium in Jena und schloss es 1977 an der Humboldt-Universität mit dem Diplom ab. Danach kehrte er an das Potsdamer Institut zurück, dem er über 40 Jahre seines Berufslebens widmete, zuletzt als Leiter der Abteilung Forschungstechnik.

Erinnerung

Für uns Mitglieder des Vereins unvergessen bleibt eine gemeinsame [Radtour zum Telegrafenberg] in Potsdam im September 2010. Hier führte uns Emil Popow in die 130-jährige Geschichte des Observatoriums ein. Er erläuterte engagiert die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung des „Großen Refraktors“ und verstand es, physikalische Zusammenhänge allgemeinverständlich zu erzählen. Er ermöglichte uns auch die Besichtigung des benachbarten Einsteinturms. Bereits von seiner schweren Krankheit gezeichnet, besuchte Popow im März 2015 die Ausstellung unseres Vereins „Wilhelmshorst 1945: Kriegsende und Nachkriegszeit“. Er zeigte sich beeindruckt von den vielen Exponaten, die wir präsentieren und in ihren historischen Kontext stellen konnten. Schließlich sammelte er für das vereinseigene Archiv zur Ortsgeschichte persönliche Sachgegenstände; darunter eine Fotosammlung der Rockband „Alpha Centurio“ um 1970, in der Emil Popow die Bass-Gitarre spielte.

Am 19. Juni 2015 verstarb Popow viel zu früh im 65. Lebensjahr. Wir vermissen einen Freund und Förderer unseres Vereins und werden sein Andenken bewahren.

Linke / R. Paetau, Vereinsvorsitzende