Erich Schröder (1893 – 1945): Kunstmaler, Tierillustrator, NS-Ortsgruppenleiter – zum Umgang mit Werk und Biografie.

Erich Schröder - Kunstmaler, Tierillustrator, NS-Ortsgruppenleiter – zum Umgang mit Werk und Biografie

In der Ortsgeschichte von Wilhelmshorst gibt es eine Reihe von ambivalenten Biografien  insbesondere aus der Zeit der beiden Diktaturen im 20. Jahrhundert. Eine davon ist mit dem Namen von Erich Schröder verbunden. Er lebte seit 1926 in Wilhelmshorst und übte seit 1934 die Funktion des dortigen NSDAP-Ortsgruppenleiters aus. Deshalb wurde er 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet und in einem Sonderlager interniert. Seitdem galt er als vermisst und wurde später zu Ende 1945 für tot erklärt.

Die andere Seite von Schröders Biografie: Als selbstständiger Kunstmaler erwarb er sich mit seinen filigranen Tierillustrationen einen Ruf. Der Berliner Zoo sowie namhafte Ornithologen, Biologen und Naturschützer engagierten ihn. Einem kleinen Wunder gleich, ist Schröders künstlerischer Nachlass erhalten geblieben. Eine repräsentative Auswahl seiner Bilder kehrt nun nach Wilhelmshorst zurück und wird hier erstmals gezeigt.

Wie gehen wir heute mit Werk und Biografie einer Person um, die in das NS-System „verstrickt“ war? Darf man die Kunst eines seinerzeit aktiven Nationalsozialisten überhaupt ausstellen? Sind dessen Bilder partiell als „Nazi-Kunst“ zu bezeichnen oder handelt es sich lediglich um Werke aus der Zeit vor 1945? Darüber wollen wir gerne mit Besuchern unserer Ausstellung ins Gespräch kommen.

Ausstellungs-Eröffnung Samstag, 19. März 2016, 16 Uhr,
weitere Öffnungszeiten Sonntag,  20. März 2016, 14-18 Uhr
danach mit besonderer Termin-Vereinbarung
Ort Gemeindezentrum Wilhelmshorst
Dr.-Albert-Schweitzer-Str. 9-11