Politiker, erster Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Minister des Inneren der DDR.

Carl Steinhoff, Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-10279-0001 Urheber: Quaschinsky, Hans-Günter
Carl Steinhoff, Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-10279-0001 Urheber: Quaschinsky, Hans-Günter

1892, 24. November geboren in Herford/Westfalen als Sohn eines Telegraphenbau-Inspektors
Grundschule und humanistischen Gymnasiums in Bielefeld
1911–14 Jurastudium in Marburg, Heidelberg und München
1914–16 Kriegsdienst; infolge Verschüttung nicht mehr fronteinsatzfähig
1916 Fortsetzung des Studiums in Königsberg/Ostpr., Berlin und Erlangen
1917 Promotion zum Dr. iur. in Erlangen
1918–22 juristische Tätigkeit in Wilhelmshaven, Bielefeld, Münster und Berlin
1922/23 Tätigkeit in den Reichsministerien des Innern und für Justiz
1923–26 Legationssekretär in der sächsischen Gesandtschaft in Berlin;
Mitarbeit in anderen sächsischen Behörden
1923 Eintritt in die SPD
1923, Sept. Heirat in Berlin
1926 Landrat in Zeitz
1928 Regierungsvizepräsident in Gumbinnen (Prov. Ostpreußen)
1930 Vizepräsident des Oberpräsidiums der Provinz Ostpreußen in Königsberg
1932 nach dem Staatstreich vom 20. Juli 1932 („Preußen-Schlag“) durch Franz von Papen Amtsenthebung und Versetzung in den „einstweiligen Ruhestand“
1933 Entlassung aus dem Staatsdienst wegen „politischer Unzuverlässigkeit“; Berufsverbot als Rechtsanwalt; Unterstellung unter die Aufsicht der Geheimen Staatspolizei
1933 Umzug von Königsberg/Ostpr. nach Wilhelmshorst: hier Bau des Einfamilienhauses (An den Bergen 29);
zurückgezogen als Privatmann intensive Beschäftigung mit der italienischen Sprache und Übersetzung italienischer Novellen
1940–45 Tätigkeit als Syndikus in einer Kartonagen-Großhandlung in Berlin
1945, Mai Leitung des Wirtschaftsamtes des Brandenburgischen Provinzialverbandes; Mitbegründer der SPD in Potsdam
1945, Ende Juni Ernennung zum Präsidenten der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg durch die SMAD
1946, 20. Oktober Landtagswahl in Brandenburg; zum Mitglied des Landtags gewählt
1946, 2. Dezember Wahl zum brandenburgischen Ministerpräsidenten
1947, Juni Teilnahme an der Münchener Ministerpräsidenten-Konferenz
1949, 12. Oktober nach Gründung der DDR Berufung zum Minister des Innern
1949–54 Mitglied der Volkskammer der DDR
1949/50 Mitglied des Parteivorstandes und Kandidat des Politbüros der SED
1950–54 Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED
1952, Mai Entlassung aus dem Staatsdienst und Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand „aus gesundheitlichen Gründen“
Professor für Verwaltungsrecht und Direktor des Instituts für Geschichte und Theorie des Staats und des Rechts an der Humboldt-Universität Berlin
1952 ff. lebte erneut zurückgezogen in Wilhelmshorst
1981, 19. Juli verstorben in Berlin, Grab in Wilhelmshorst