Erich Arendt war ein deutscher Lyriker und literarischer Übersetzer. Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der DDR und war bekannt als Übersetzer Pablo Nerudas.

1903, 15. April geboren in Neuruppin als Sohn eines Schuldieners und einer Waschfrau
1909–17 Knabenmittelschule in Neuruppin
1917–23 Besuch des staatlichen Lehrerseminars
1925 Umzug nach Berlin
1926 Begegnung mit Herwarth Walden und dem „Sturm“, erste Gedichte;
Erzieher an einer Versuchsschule in Berlin-Neukölln; Mitglied der KPD
1929 Johannes R. Becher mokierte sich über Arendts Verse, der daraufhin bis
Mitte der dreißiger Jahre nicht mehr publizierte; im Juni 1929 Reise in
die Provence mit Katja Hayek, die sich um sein späteres Übersetzer-
werk und seine Fotobände verdient machen sollte.
1930 Ehe mit Katja Hayek; wegen TBC im Lungensanatorium;
Zweites Lehramtsexamen
1932 Beteiligung an einem Schulstreik in Berlin
1933, März Arendt emigrierte mit seiner Frau Katja, nach NS-Terminologie einer „Halbjüdin“, über die Schweiz nach Spanien
1934–36 Aufenthalt auf Mallorca als Hauslehrer; Marokko-Reise;
unter Einfluss von Rimbaud verfasste Arendt einen Zyklus von Sonetten; 1936 Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg
1937–38 Arendt arbeitete für die Alphabetisierung der Soldaten, betrieb eine
Leihbücherei und verfasste Zeitungsberichte, Reportagen und Gedichte
1938–50 nach der Flucht aus Spanien über Frankreich, wo er zeitweise interniert
war, Exil seit 1942 in Kolumbien;
Fotoreisen durch Kolumbien und lateinamerikanische Länder;
über Paul Merker, damals Mitglied des SED-Politbüros, erhielten die
Arendts ein Visum für Ost-Berlin
1950 Rückkehr nach Deutschland (Ost-Berlin); Veröffentlichungen in
„Sinn und Form“; Beginn der Bekanntschaft mit Peter Huchel
1953 Mitglied im Schriftstellerverband der DDR
1957 Überwachung von Arendts Post durch den Staatssicherheitsdienst
1961 Ferienreise der Ehepaare Huchel und Arendt nach Bulgarien;
Trennung von Katja Hayek-Arendt
1966 Johannes-R-Becher Preis
1968 zum 65. Geburtstag erschienen „Gedichte aus fünf Jahrzehnten“
1969 Aufnahme in die Akademie der Künste der DDR
1971 Einzug ins Huchel-Haus in Wilhelmshorst
1975 wiederholte Krankenhausaufenthalte
1976 Arendt unterzeichnete das Protestschreiben der Schriftsteller der DDR
gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns
1978–79 Reisen zu Lesungen nach Holland, Österreich, Paris;
Aufenthalte in der Bundesrepublik, Italien (Villa Massimo), Belgien
1981 Erscheinen des letzten Gedichtbandes „entgrenzen“; Griechenlandreise
1983 letzte Publikation zu Lebzeiten „Reise in die Provence“
Nationalpreis der DDR 2. Klasse für Kunst und Literatur
1984, 25. September Arendt verstarb in Wilhelmshorst; Beisetzung auf dem
Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin